Sinfonieorchester Basel
Antoine Lederlin, Violoncello
Bertrand Chamayou, Klavier
Ivor Bolton, Leitung
Gabriel Fauré: Prélude zu Pénélope
Camille Saint-Saëns: Klavierkonzert Nr. 2 g-Moll, op. 22
Igor Strawinsky: Chant funèbre (Trauergesang)
Gabriel Fauré: Elégie, op. 24
Igor Strawinsky: Chant du rossignol (Gesang der Nachtigall)
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts sorgten im Théâtre des Champs- Élysées in Paris die Ballets Russes mit ihren neuen musikalischen und tänzerischen Ausdrucksformen sowie ihrem Hang zu archaischen und exotischen Sujets für manchen Skandal. Igor Strawinsky komponierte für sie nicht nur sein berühmtberüchtigtes Le Sacre du Printemps. Über die Uraufführung der kurzen Oper Le Chant du Rossignol (1914) nach dem gleichnamigen Märchen von Hans Christian Andersen bemerkte er allerdings: «Die Premiere war nur insofern kein Erfolg, als sie keinen Skandal hervorrief.»
Fast zur selben Zeit stand auch Gabriel Faurés Oper Pénélope auf dem Spielplan des Théâtre des Champs-Élysées. Fauré vertonte die letzten Gesänge von Homers Odyssee in einer Musiksprache, die ihren Platz zwischen Wagner, Debussy und Ravel findet. Nach zwanzigjähriger Abwesenheit kommen Ulysse und Pénélope endlich zusammen.
Auch das Märchen von der Nachtigall nimmt ein glückliches Ende. Obwohl der chinesische Kaiser die Schönheit und Kraft des natürlichen Gesangs verkennt, rettet ihn die Nachtigall mit ihren Liedern in letzter Minute vor dem Tod. Übrigens: Fauré galt unter seinen Zeitgenossen als der französische Robert Schumann. Dieses Urteil bezog sich nicht nur auf seine Kompositionen, sondern vor allem auf seine Interpretationen von Schumanns Klaviermusik. Aus aktuellem Anlass wird noch ein zweites bislang unbekanntes Werk seine Basler Erstaufführung erleben. 2016 wurde der Trauergesang, der Strawinsky in Gedenken an seinen Lehrer Rimski-Korsakow geschrieben hat, in St. Petersburg wiederentdeckt.
Nachtigall
Sinfoniekonzert
Mittwoch, 06. Juni 2018
19:30
18.30 Uhr Konzerteinführung im Foyer des Theater Basel
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