Sinfonieorchester Basel
Olga Pasichnyk, Sopran
Michał Nesterowicz, Leitung
Maurice Ravel (1875–1937)
Ma mère l’oye, Cinq pièces enfantines, Suite für Orchester (1911)
Witold Lutosławski (1913–1994)
Chantefleurs et Chantefables für Sopran und Orchester (1990)
(Autograph in der Paul Sacher Stiftung)
Wolfgang Amadé Mozart (1756–1791)
Bella mia fiamma, addio, Rezitativ und Arie für Sopran und Orchester, KV 528 (1787)
Jean Sibelius (1865–1957)
Sinfonie Nr. 3 C-Dur, op. 52 (1907)
Wie Traumfantasien oder durch Kinderaugen betrachtete Naturphänomene kommt der erste Teil dieses Sinfoniekonzerts daher. Maurice Ravels Suite Ma mère l’oye greift zurück auf die berühmte Märchensammlung des französischen Dichters Charles Perrault. Die Märchen vom Dornröschen, dem kleinen Däumling oder von der Schönen und dem Biest werden von Ravel in einer bizarren Klangsprache und mit atemberaubend sanfter Schönheit musikalisch nacherzählt. Nicht weit davon entfernt sind die von Witold Lutosławski vertonten surrealen Klangblumen nach Texten des französischen Dichters Robert Desnos. Dieser hatte seine Dichtungen kurz vor seinem Tod im Konzentrationslager Theresienstadt an seinen Verleger geschickt. Sie waren ursprünglich für die Kinder eines guten Freundes bestimmt. Den Sinfonien von Jean Sibelius, der 2015 hundertfünfzig Jahre alt geworden wäre, sagt man nach, dass sie von einer schwermütigen Melancholie gezeichnet seien. Für seine 3. Sinfonie trifft das aber kaum zu: Sie trägt geradezu neoklassizistische Züge, und ihr 2. Satz ist ein Mitternachtswalzer, der von der unerträglichen Leichtigkeit des Seins erzählt.
Chantefleurs
Sinfoniekonzert
Mittwoch, 28. Oktober 2015
19:30
18.15 Uhr: Englischsprachige Einführung durch Dr. Thüring Bräm, Hans Huber-Saal
18.45 Uhr: Deutschsprachige Einführung durch Benjamin Herzog, Hans-Huber Saal